WALLISERHOF, GRAND-HOTEL & SPA

By In Europe

Junge Paare mit opulenten Fönfrisuren und Beutelhosen bewerfen sich mit Schneebällen und schreiben in der Winterlandschaft von Saas-Fee Musikgeschichte. Videoclip-Musikgeschichte, um exakt zu sein, denn „Last Christmas“ ist nicht irgendein Weihnachtssong und das dazugehörige Video ist sowas wie „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ in der Kurzversion. Es läuft jedes Jahr zum Weihnachtsfest und ist einfach nicht totzukriegen, denn es löst noch immer Nostalgie und Emotionen aus. Es wurde also Zeit für mich, dem Schauplatz dieses Schmachtfetzens einen Besuch abzustatten. Schon die Anreise gestaltet sich anders, als es im Video den Anschein macht, da kein Jeep die Straßen von Saas-Fee befahren darf. Stattdessen wird man mit dem Elektrofahrzeug am Parkhaus stilvoll abgeholt und durch die kleinen Gassen mit ihren Speichern, Bars, Sportgeschäften und Restaurants chauffiert.

Mein erster Nostalgie-Abstecher gilt dem Chalet Schliechten, welches 1984 als Kulisse für Last Christmas diente und immer noch genauso malerisch gelegen ist und ausschaut wie im Video. Nicht weniger wichtig für die Musiker war damals das 5-Sterne Hotel Walliserhof, das nach der Renovierung von 2019, sogar noch eindrucksvoller ausschaut als auf den alten Fotos. Hier haben Wham samt Crew genächtigt und an der Bar angeblich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Party nach dem Dreh ist noch heute legendär, genau wie die George-Michael-Suite, die zu den beliebtesten Zimmern des Hotels zählt. 

#rooms

Auch die André-Gebel-Suite kann sich sehen lassen, verfügt sie über einen separaten Wohn- und Schlafbereich mit zwei großen Ankleiden und einer Garderobe. Das ist im Winter purer Luxus, da allein die Skiausrüstung ganze Schränke füllen kann. In der Mitte meiner Räumlichkeit befindet sich das Bad mit Dusche und Badewanne, welches durch eine Glastür vom Flur getrennt ist. Für den Ausblick ins Dorf und in die Bergwelt sorgen zwei Balkone, die insbesondere im Sommer ihre Stärken haben werden und Entspannung nach der Wanderung versprechen. Eigentlich würde ich am liebsten ein paar Wochen bleiben, so großzügig ist die Suite geschnitten und drei Restaurants im Haus, versprechen jede Menge Abwechslung.

#food

Klassisch Italienisch im Del Ponte, Fine Dining im Cäsar Ritz oder urig-traditionell im Fondue-Stübli: der Walliserhof hat für jeden Gaumen die passende Antwort und so wechsele ich allabendlich die Location, um auch ja nichts auszulassen. Schlemmen wie ein Popstar ist das Motto auf meinem Last-Christmas-Revival-Trip und so finde ich meinen kulinarischen Höhepunkt im Cäsar Ritz, wo der 28-jährige Hamburger Küchenchef Timo Zimmer verantwortlich zeichnet. Mit Begeisterung führt er mich in seine heiligen Hallen, wo er mit seinem perfekt orchestrierten Team so wunderbare Kreationen wie die Dry Age Ente mit Rotkohl oder das Landei mit Senf und Spinat kreiert. Dabei liegt ihm die regionale Herkunft der Zutaten am Herzen, unterhält der Walliserhof doch eine eigene Forellenzucht und serviert Milch und Käse von der eigenen Kuh. Nebenbei hat Timo einen kleinen Kräutergarten angelegt und plant bereits den Bienenstock, um auch Honig selbst zu produzieren. Gepaart mit seinem kreativen Talent, sind es exakt diese Details, die das Dinner im Walliserhof zu etwas Einzigartigem machen. Keine Frage, das hätte sicher auch George Michael gut geschmeckt.

#wellness

Es kann kalt werden auf den Pisten von Saas-Fee, so dass dem Wellnessbereich eine wichtige Bedeutung zukommt. Nach zwei hausgemachten Glühweinen an der Bar, geht es schnurstracks ins Grand Spa, wo ich von der Auswahl schier erschlagen werde. Ob Heubad, Hamam oder finnische Sauna, ob Whirlpool oder Swimmingpool, eigentlich kann man in der Badelandschaft nicht viel falsch machen. Vielmehr stellt man sich die Frage, warum man solange in der Kälte ausgehalten hat, wo die Entspannung war so nah. 

#skiing

Es ist speziell hier in Saas-Fee und das beginnt schon mit der hoch geschossenen Gebirgskulisse der zahlreichen Viertausender. Die steilen Wände und verschneiten Gipfel von Täschhorn, Dom, Alphudel und Allalinhorn gehen unvermittelt vom Tal bis hoch zum Gipfelkreuz, so dass ich mir die bange Frage stelle, wo ich überhaupt hier Skifahren kann. Der Alpin Express, der kennt die Antwort und fährt mich bis hinauf zum Felskinn, wo George Michael damals ausgestiegen ist. Doch während George nur seine Dauerwelle in den kalten Wind gehalten hat, fahre ich mit der Metro weiter zum Mittelallalin auf 3.500 Metern Höhe, wo es nur noch eine Richtung gibt, und zwar nach unten. Entlang der eindrucksvollen Spalten des Feegletschers geht es hinab zum Längfluh und über Spielboden und Gletschergrotte zurück zum Ausgangspunkt.

100 Pistenkilometer stehen zur Verfügung, die sich deutlich anspruchsvoller fahren lassen als im Nachbartal Zermatt. Zudem wird es schnell schattig in Saas-Fee, da die hohen Gipfel dramatisch eng zusammenstehen und das Sonnenlicht schon früh am Tag verdecken. Auch wenn die vielen Schlepplifte sich nach Skifahren anno 1984 anfühlen, bin ich fasziniert vom Skigebiet. Nirgendwo fährt man näher an den Gletscherkanten, als auf der wunderschönen Panoramastrecke bis zum Längfluh und nirgends wird man so herausgefordert wie auf den anspruchsvollen Pisten, die steil hinab ins Tal führen. 

#walliserhofsaasfee

In diesem abgeschiedenen Dorf der Walliser Alpen entstand also das vielleicht berühmteste Video der Musikgeschichte und seine Schauplätze haben bis heute nichts von ihrer Magie verloren. 

Ganz im Gegenteil, sie lösen in mir ein Gefühl aus, wie beim allerersten Hören und Sehen. So findet diese musikalische Reise, knapp 40 Jahre später, im Walliserhof von Saas-Fee, ein denkwürdiges Zuhause. 

Dieser Artikel entstand auf Einladung des WALLISERHOF GRAND-HOTEL & SPA in Saas-Fee. Danke liebe Barbara Schiesser für diesen außergewöhnlichen Nostalgietrip in meine Jugend. 

Hier gelangt ihr übrigens zum spannenden Podcast mit Marcel Hildbrand, dem Chef der Berg- und Pistenrettung in Saas-Grund.

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