Gstaad Palace, Schweiz

By In Europe

Worüber sollte man bei einem Aufenthalt im Gstaad Palace wohl schreiben? Vielleicht über die perfekte Lage inmitten des Saanenlandes mit all seinen grünen Hängen, sprudelnden Wasserfällen und tiefblauen Bergseen. Oder über die berühmten Gäste, die seit Generationen mit der Eigentümerfamilie Scherz verbunden sind und Momente für die Ewigkeit geschaffen haben.

So gab Louis Armstrong im Jahr 1960 hier ein umjubeltes Konzert, Elizabeth Taylor und Richard Burton tanzten schon auf dem Dach des Hotels und Michael Jackson gefiel das weiße Schloss von Gstaad so gut, dass er es gleich kaufen wollte. Vielleicht sollte man aber lieber über die Verbundenheit des Palace Hotels mit der lokalen Bevölkerung schreiben, denn Gstaad ist ein kleines Dorf und schon immer war der Familie Scherz klar, dass das Wohlergehen des Hotels eng mit dem Wohlstand der Gemeinde verknüpft ist. 

Doch vielleicht werden all diese Geschichten dem Aufenthalt in diesem Grand Hotel nicht annährend gerecht. Vielleicht muss man diese kleinen Anekdoten in sich aufsaugen, verträumt an den nostalgischen Bildergalerien in der Lobby Bar vorbeischlendern, um dann selbst ein Teil der Geschichte im Gstaad Palace zu werden. Es sollten fürwahr einzigartige Momente auf mich warten.

#suites

Ein erstes Erlebnis, das den Herzschlag rasen lässt und das Sprachsystem für Sekunden zum Erliegen bringt, ist der Anblick meiner Corner Suite. Aufgeteilt in zwei großzügige Räume, bieten die 92 Quadratmeter Wohnfläche alpinen Luxus, der sofort Behaglichkeit und Wohlbefinden auslöst. Da gibt es zum einen die Wohnzimmer-Lounge mit ihrem rustikalen Holztisch, an dem sechs Gäste speisen und debattieren können, als auch ein Ecksofa für den gemütlichen Fernsehabend. Falls einem überhaupt nach TV-Konsum ist, denn der großzügige Westbalkon hat gerade den Sonnenuntergang ins Programm genommen und so genieße ich lieber das Schattenspiel auf den Berghängen und Dächern von Gstaad. Der Schlafbereich wird ebenfalls von einem Balkon mit Berg- und Dorfsicht gekrönt, während das Dampfbad für wohlige Entspannung sorgt.

#food

Es sollte ein ganz besonderer Abend im Palace für mich werden, denn meine Gastgeber Stefan Ludwig und Louise Lienhart, die für den Sales- und Marketingbereich im Hotel verantwortlich sind, haben mich zum Dinner auf die Grande Terrasse geladen. Es gibt Shrimps Cocktail mit Avocado Mousse, Rindsfilet mit Sauce Bernaise und Schoko-Brownie mit Eiscreme. Dazu eine hervorragende Weinbegleitung und den Ausblick in den Garten und die Bergwelt.

Der gebürtige Berliner Stefan Ludwig, erzählt von seinen Stationen in Hamburg, Shanghai und Wien, während Louise Lienhart leidenschaftlich von ihrer Zeit auf Bora Bora berichtet. Doch Beide sind sich einig, mit dem Palace Hotel in Gstaad, einen ganz besonderen Ort gefunden zu haben, der auf der Welt vielleicht einzigartig ist. Ohne zu viel Aufhebens darum zu machen, unterhalten sich hier die Einheimischen mit den Stars, die Hotelmitarbeiter mit ihren Gästen und finden Themen und Berührungspunkte, die keine Grenzen zu kennen scheinen. Genauso erlebe ich diesen lauen Sommerabend auf der großen Terrasse und staune über die vielen Tische, wo ganze Familiengenerationen mit Freunden und Bekannten in harmonischer Eintracht lachen, trinken und fürstlich dinieren. 

#wellness

Du strahlst mit der Sonne um die Wette und weißt, dass du sie gewinnen wirst. Dabei ist das Wasser im Außenbecken eigentlich zu warm für einen Sommertag. Doch ich drücke ein weiteres Mal auf die Gegenstromanlage, um die Anspannung aus meinen Muskeln zu massieren, die sich durch die 50-Meter-Bahnen im großen Olympiabecken angesammelt haben. Ich strahle, denn die Erwartung auf das, was jetzt kommt, nennt man wohl Vorfreude. Mein Gastgeber, Stefan Ludwig, hat das berühmte Private Spa reserviert, wo uns ein wahres Manifest der romantischen Entspannung erwartet. 60-Minuten-Ganzkörpermassage, Baden in einem Meer aus Rosen, Sauna, Dampfbad und Entspannen auf einer Lounge-Insel, sorgen für das Ausblenden aller nicht benötigten Gedanken. Der Gstaad Palace wird mich verändern, davon bin ich spätestens jetzt überzeugt, doch es wartet noch ein weiteres Abenteuer auf mich.

#besthike

Eine Hängebrücke, die zwei Dreitausender-Gipfel miteinander verbindet, die höchstgelegene Rodelbahn der Welt und ein imposanter Gletscher-Wanderweg, stellen die Abenteuerdestination Glacier 3000 dar, die etwa 20 Minuten vom Palace entfernt, am Col du Pillon, ihren Anfang nimmt. Von dort startet die Seilbahn zur Bergstation Scex Rouge auf 2.971 Metern, deren Aussichtsplattform solch Klassiker wie Matterhorn, Jungfrau oder Mont Blanc auf dem Silbertablett serviert. Doch der Weg zur Spitze verläuft über den berühmten Peak Walk, jener Hängebrücke, die zwei Gipfel miteinander verbindet und mächtig ins Schaukeln gerät, wenn man sich durch die tiefhängenden Wolkenschichten bis zum Endpunkt vorwagt. Danach ist pures Staunen angesagt, denn das Panorama ist spektakulär und wird nur von der Aussicht vom Teufelskegel übertroffen, den man in etwa einer Stunde, über den Glacier Walk, erreichen kann. Erwärmt von einer heißen Ovomaltine im Refuge L´Espace, lasse ich das Gletschererlebnis Revue passieren und beobachte eine Seilschaft, die sich am markanten Kletterfelsen Quille du Diable versucht. Diese Welt aus Eis und Schnee wirkt an diesem Tag wie ein Gemälde aus den Anfängen des Alpinismus, soviel Dramatik und Adrenalin löst sie in mir aus und ist so etwas, wie die perfekte Ergänzung zum weißen Schloss von Gstaad.    

#gstaadpalace

Ein letztes Mal betrete ich die imposante Lobby Bar, rücke mein Jackett zurecht und werfe Liz Taylor ein wissendes Nicken zu. John Travolta tanzt sicherlich schon im Nightclub Greengo und lässt das „Saturday Night Fever“ und damit den Charme der 70er-Jahre wiederaufleben.

Die beiden Agenten Peter Sellers und Roger Moore tuscheln geheimnisvoll an der Bar und nippen am Wodka Martini, natürlich geschüttelt und nicht gerührt. Mein Platz ist ganz am Ende der Lobby, direkt an einem der großen Panoramafenster, die nichts als Berge und Weitsicht kennen. Ich klappe mein MacBook auf, wähle ein weißes Blatt aus feinstem Word-Papier und beginne zu schreiben, über einen Ort, den man eigentlich nicht in Worte fassen kann. Eigentlich…

Dieser Artikel entstand auf Einladung des Gstaad Palace Switzerland. Vielen Dank lieber Stefan Ludwig, für ein außergewöhnliches Erlebnis, in einer Zeit, wo wir glauben, alles schon gesehen und erlebt zu haben.

1 Comment
  1. Rainer Gebel Juli 26, 2020

    Dem ist nichts hinzuzufügen,eine fast unerreichbare Welt 🌍
    doch irgendwie faszinierend. So etwas nennt man Glanzpunkte
    des Lebens.

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