Ich drehe mich im Kreis und kenne jedes Haus und jeden Stein schon in- und auswendig. Selbst der kleine Park bietet keine Abwechslung mehr und die Stadttristesse raubt mir jegliche Kreativität. Wie wäre es dem Alltag zu entfliehen und für eine gewisse Zeit in einer Naturkulisse einzutauchen? Woanders zu arbeiten und den Tag trotzdem zu genießen und nicht die Stunden bis zum Wochenende durchzuzählen? Als könne sie meine Gedanken lesen, erreicht mich die Botschaft von Sarah Steinmair aus dem Gsieser Tal, die meint, ich solle doch die nächste Woche von ihrem Chalet Salena in Südtirol aus arbeiten und wandern gehen.
Da brauche ich nicht lange zu überlegen, sondern packe mir das Laptop ein und schnüre meinen Wanderrucksack, um von München direkt nach St. Magdalena in Südtirol zu fahren. Kurz hinter Bruneck biegt eine kleine Seitenstraße ab und führt mich in ein Tal aus saftig grünen Wiesen und schneebedeckten Gipfeln. „Selbst in der Hochsaison kannst du im Gsieser Tal die Ruhe ganz für dich allein genießen“, schwärmt meine Gastgeberin, Sarah Steinmair, als ich ihr Domizil erreiche und erst einmal nur Staunen kann. Die alpine Lodge liegt, mit ihren 7 einzigartigen Chalets, auf einer kleinen Anhöhe und bietet einen Panoramablick bis zu den Pragser Dolomiten. Ja, hier könnte ich zu alter Kreativität zurückfinden, bin ich mir gleich sicher und mache einen ersten Rundgang durch mein Chalet mit der bezeichnenden Nummer 1.
#rooms:
134 Quadratmeter misst mein zeitweiliges Zuhause und verfügt über 2 Schlafzimmer und einen integrierten Wohn- und Essbereich. Die Küche ist mit allem ausgerüstet, was man so zum Selberkochen braucht, auch wenn es dazu gar nicht kommen sollte. Neben dem Master-Bedroom mit seinem runden Bett und Sternenhimmel, gibt es noch ein Gästezimmer für zwei weitere Personen sowie zwei exklusive Bäder mit einer gigantischen Wasserfalldusche. Mein Höhepunkt ist jedoch der eigene kleine Wellnessbereich mit finnischer Zirbensauna und Whirlpool, der mich bereits am frühen Morgen zum Start in meinen Arbeitstag begrüßt. Einmal eine sanfte Rückenmassage bitte, bevor das Frühstück im Chalet serviert wird.
#food
Natürlich könnte ich den Einkaufsservice vom Chalet Salena nutzen, um allabendlich den Kochlöffel zu schwingen, doch meine Gastgeberin hat anderes mit mir im Sinn. Am Abend gibt sie mich vertrauensvoll in die Hände ihres Bruders, der sich um das familiengeführte Hotel Quelle in St. Magdalena kümmert und Südtiroler Küche auf Sterne-Niveau serviert. Fünf Gänge für die Ewigkeit, die mit dem Salat- und Antipasti-Buffet beginnen und im Desserthimmel enden. Dazwischen gibt es so wunderbare Köstlichkeiten wie das Lendensteak mit Kräutersoufflee und Steinpilzsauce, das Rahmgulasch vom Biokalb oder das Tatar vom heimischen Ochsen. Das Fleisch und auch die Zutaten stammen von den Bauern der Region, was man wirklich schmecken kann. Für den letzten Abend hat sich Sarah Steinmair noch etwas Besonderes für mich einfallen lassen und serviert mir ihren Pfanderl-Service direkt in mein Chalet. So genieße ich das knusprig gebratene Ripperl mit Saucen und Kartoffelspalten direkt auf meiner Panoramaterrasse und stoße mit den Berggipfeln zum Sonnenuntergang an. Prost und Gute Nacht!
#wellness
Wellness fängt für mich mit einem guten Frühstück an und das steht bereits in Form von Brot & Brötchen, Croissants, Müsli, Lachs und Eierspeisen gedeckt auf meinem Tisch. Dazu gibt es frisch gepressten Orangensaft, sensationelle Marmeladen und Schokoladencremes sowie Südtiroler Speck und Käse. Gerade an einem Arbeitstag ist der Frühstücksservice kaum zu überbieten, da man Zeit einspart, die man später investieren kann.
Gut gestärkt sitze ich nur wenig später auf der Sonnenterrasse und tippe fleißig Zeilen für mein neues Buch, beantworte meine Emails und mache Video-Calls für ein neues Beratungsprojekt. Ganz wie zu Hause? Mitnichten, denn die Bergkulisse verschafft mir ständig gute Laune und inspiriert mich zu Ideen. Ganz nebenbei springe ich in meinen Whirlpool oder schwitze ein paar Kalorien in meiner Sauna aus. Ganz wie es mir beliebt und mein Terminkalender zulässt.
#wandern
Ein weiterer Pluspunkt meines Aufenthalts im Gsieser Tal, ist das Angebot an Wanderwegen, die selbst am späten Nachmittag, noch genügend Potenzial für einen Almbesuch anbieten. So beginne ich fast regelmäßig meine Touren am Chalet, das bereits auf 1.400 Metern Höhe liegt und sich in unmittelbarer zum Talschluss befindet, von wo aus alle Touren starten.
Ob Messner Hütte oder Uwaldalm, ob Moosalm oder Stumpfalm, jede dieser rustikalen Hütten ist den Anstieg wert und in maximal 2 Stunden zu erreichen. Wer noch eine Kirsche auf der Torte braucht, der setzt sich in sein Auto und ist in 25 Minuten am sagenumwobenen Pragser Wildsee, der zu den Höhepunkten der Dolomiten zählt und in einer guten Stunde zu umrunden ist.
#chaletsalena
Sarah Steinmair hat mit ihren 32 Jahren einen eindrucksvollen Ort kreiert, der die Südtiroler Tradition mit alpinem Luxus kombiniert. Ob man jetzt seinen Arbeitsplatz hierhin verlegt oder einfach eine unbeschwerte Urlaubszeit genießt, ist im Grunde einerlei. Zurück bleibt das Gefühl, hier im Gsieser Tal für eine Zeit gelebt zu haben. Als Freund und Teil dieser Gemeinde und nicht als Fremder, nicht als Gast. Und das ist ein sehr schönes Gefühl.
Dieser Artikel entstand auf Einladung des Chalet Salena im Gsieser Tal. Mein Dank gebührt meiner wunderbaren Gastgeberin, Sarah Steinmair.
Mehr Südtirol gibt es in meinem Bericht über die berühmten Drei Zinnen.