Riffelalp Resort 2222m, Zermatt

By In Europe

Blitze zucken über dem berühmten Matterhorn, während der Klang des Donners durch das Tal dröhnt und für eine schaurig-schöne Untermalung sorgt. Für mich gibt es kaum einen besseren Ort, um diese Stimmung einzufangen als das Riffelalp Resort, das auf 2222 m Höhe standhaft den Naturgewalten trotzt. Es existieren unzählige Ecken, Nischen und Plätze, von denen man beste Sicht auf das Spektakel hat und so wechsele ich vom Restaurant in den beheizten Außenpool, von der Bar hin zum Balkon, um dieser Inszenierung beizuwohnen. Egal, wie oft man schon hier oben war, so ist der Ausblick von der Riffelalp doch immer wieder einzigartig. Und wenn das Matterhorn auch heute hinter einer Schicht aus dunklen Wolken liegt, so scheint doch Morgen garantiert die Sonne und präsentiert den Berg in seinem weißen Kleid. Wetten, dass …?

#arrival

Allein die Anreise ist ein Abenteuer für sich. Geparkt wird im Welcome Parking in Täsch, wo der freundliche Fahrer bereits bestens involviert ist und das gesamte Gepäck in Windeseile in sein Großraum-Taxi hievt. Danach wird ein kurzer Funkspruch abgesetzt und das Riffelalp-Zermatt-Bahnhof-Team erwartet mich bereits an der Gornergrat Bahn, drückt mir eine Fahrkarte in die Hand, um das Gepäck diskret einzuladen. Es folgen zwanzig aussichtsreiche Minuten in der Zahnradbahn, bevor mich der Lokführer der hoteleigenen Riffelalp-Tram in die kürzeste und höchste Trambahn Europas setzt und nach 800 Schienenmetern stilvoll vor der Hotellobby abgibt.

#rooms

Das Riffelalp Resort steht für gelebte Tradition und Geschichte, die bis ins Jahr 1884 zurückführt und in jeder Fuge dieses edlen Holz-Bauwerks zu spüren ist. Von der Rezeption, über das elegante Restaurant Alexandre, bis hin zu den 65 rustikalen Zimmern. Hin und wieder schleicht sich ein wenig alpiner Mountain-Chick ein, der sich in wunderbaren Accessoires verliert oder der zeitgemäßen Modernisierung dient. Ansonsten bleibt sich die Riffelalp treu und das ist gut so. Die Zimmer sind mit opulenten Holzdecken ausgestattet, das riesige Bett entschleunigt mit seinen weichen Federkissen, im Bad begeistert die riesige Wasserfalldusche und vom Récamiere hat man nicht nur einen erstklassigen Blick auf den gigantischen Flatscreen, sondern auch eine sensationelle Aussicht auf das Matterhorn, die nur noch besser wird, wenn man die Balkontür aufschlägt.

#food

Für die kreative Haute Cuisine auf 2.222 Metern zeichnet Küchenchef Luigi Lafranco verantwortlich, der nach Stationen auf den Malediven, in Ascona und Lugano endlich wieder „nach Hause“ zurückgekommen ist, wo er bereits von 2000 bis 2006 als Souschef die Gäste verwöhnte. Und er macht es mir heute wirklich nicht leicht, denn es gibt italienische Spezialitäten im Ristorante Al Bosco und Fine Dining im besagten Restaurant Alexandre, welches sich im Haupthaus befindet. Ich entscheide mich für das Alexandre und werde mit einer knackigen Salatbar, einem butterzarten Rindsfilet mit Salzkruste und dem abschließenden Opera-Cake mit Eiscreme fürstlich entlohnt. Stets im Blick: Der Berg der Berge, das Matterhorn, dessen Gletscher von der untergehenden Sonne in ein warmes Licht getaucht werden und diesen Abend zu einem ganz besonderen machen.

#wellness

Natürlich ist die Riffelalp ein Ort, an dem Aktivitäten groß geschrieben werden. Im Winter ist es das Skifahren, im Sommer sind es Wandern und Bergsteigen. Doch auch Regeneration kommt auf 2222 Metern nicht zu kurz und so kann man locker einen Tag damit verbringen, die einzelnen Stationen des Wellness-Angebots zu nutzen. Ob Whirlpool, Schwimmbad oder Sauna. Ob Dampfbad, Massage oder Entspannung in der Chriiter-Grotta, an Abwechslung mangelt es im Spa-Bereich auf keinen Fall und so freue ich mich über den bewölkten Himmel, der mich, ohne schlechtes Gewissen, in den Wohlfühltempel treibt.

#besthike

Der Wetterbericht für den Folgetag verheißt nichts Gutes, denn ab Mittag soll es regnen und sogar Gewitter geben. Doch mein Bergführer, Yann Dupertuis, ist entspannt und meint, dass wir es versuchen sollten und so klingelt der Wecker am nächsten Morgen bereits um 5.45 Uhr. Gestärkt durch eine Breakfast Box der Riffelalp, geht es mit der ersten Bahn hinauf zum Rotenboden, wo mich Yann zunächst mit Steigeisen und Klettergurt bestückt. Ich stopfe alles in den Rucksack und bestaune die imposante Gletscherwelt, die von der Morgensonne in ein warmes Licht getaucht wird.

Für mich ist die Tour nicht nur einfach eine Wanderung, sondern ein Abgleich mit der Story von „Eiskalter Abgrund“, meinem neuen Roman, der hier am Gornergletscher spielt.

Zunächst führt der Weg entspannt bergab und ich schieße Fotos wie am Fließband. Eine Herde Steinböcke sowie ein neugieriges Murmeltier kreuzen unseren Weg, ansonsten sind wir ganz allein auf der Tour zur Monte Rosa Hütte. Nach etwa einer Stunde erreichen wir das Gletscherfeld und schnallen die Steigeisen unter unsere Schuhe, die auf dem eisigen Boden unerlässlich sind. Am Anfang noch recht überschaubar und gut zu überspringen, weiten und vertiefen sich die Gletscherspalten zunehmend und tauchen zur linken wie zur rechten Seite auf. Augen zu und durch ist mein Motto und die pure Anwesenheit von Yann beruhigt mich immer wieder, um die kniffligsten Passagen mit Genuss zu meistern.

Nach einer Stunde haben wir wieder festen Boden unter unseren Füßen und stehen vor dem letzten Teilstück. Dabei verläuft der neue Panoramaweg von 2019 durch eine wilde Gesteinslandschaft, die von Gletscherbächen durchzogen wird und mit Hängebrücken und Tritthilfen gesichert, etwas Nervenkitzel offeriert.

Nach weiteren 90 Minuten ist es dann geschafft und ich stehe erschöpft und glücklich vor der eindrucksvollen Monte Rosa Hütte, die wie ein Fels in der Brandung über allen Gletschern thront. Ich bestellte mir das Monte-Rosa-Rösti mit Spiegelei und Speck und bespreche mit Yann ein paar knifflige Passagen des Romans, bevor es wieder auf den Rückweg geht. Die gesamte Wanderung zur Monte Rosa Hütte ist ein einziges Naturerlebnis, auch wenn 20 Kilometer Strecke und 1.100 Höhenmeter für eine Tagestour recht ordentlich sind. Wohl dem, der für den nächsten Tag nichts Anderes zu tun hat als den Spa-Bereich der Riffelalp zu konsultieren.

Wer es etwas langsamer angehen möchte, dem empfehle ich die Wanderung zum berühmten Riffelsee, der von der Bahnstation Rotenboden in etwa 10 Minuten zu erreichen ist. Und während es am See noch vor Touristen wimmelt, ist man auf der spektakulären Wanderung hinunter zur Riffelalp fast allein unterwegs. Insgesamt sollte man zwei Stunden für diesen wunderschönen Weg einplanen, um sich am Ende stilvoll im wunderbaren Outdoor-Pool des Riffelalp Resorts verwöhnen zu lassen.  

#riffelalpresort

Am Abend begrüßt mich Restaurantleiter Alcindo im Alexandre, führt mich zu einem Tisch mit Blick auf das wolkenumhüllte Matterhorn und erzählt mir von seiner Heimat Lissabon, den Stränden und Caipirinhas und den vielen schönen Jahren hier auf der Riffelalp. „Ich bin 7 Monate im Jahr hier oben und genieße jeden Augenblick mit so wunderbaren Gästen wie ihnen“. Ja, charmant ist er der gute Alcindo und so sind es am Ende die Menschen und langjährigen Mitarbeiter, die die Riffelalp zu einem ganz besonderen Ort machen, der in meinem Herzen immer seinen festen Platz haben wird.

Dieser Artikel entstand auf Einladung des Riffelalp Resort 2222 m.

1 Comment
  1. […] Wer so eines erleben möchte, der sollte sich in Zermatt einem Bergführer anschließen und mit dem Breithorn einen echten Viertausender besteigen. Ich habe das im Sommer vom Riffelalp Resort aus gemacht und werde die Tour über Gletscherspalten und Eisfelder wohl nie vergessen. Hier geht es zum Bericht. […]

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