Gstaad Palace im Winter

By In Europe

Das kleine Mädchen zieht die Wolldecke bis unters Kinn und schaut auf die Eisblumen am Fenster, die ein wenig Hoffnung spenden, in dieser klirrend kalten Dezembernacht. Der alte Kaminofen gibt sein Bestes, doch es ist nie ausreichend Holz da, um bis zum Morgen hindurch zu heizen. Es fehlt an allem, doch eines Tages wirst du es besser haben, sagt die Mutter und liest ihr zum Abschluss noch eine Geschichte vor. Es ist immer dieselbe, es sind immer die gleichen Schwarz-Weiß-Fotografien, die sie zum tausendsten Mal betrachtet. „Lies es mir noch einmal vor“ flüstert sie fast. Die Mutter streicht ihr über die Stirn, schlägt das Buch auf Seite 309 auf und die Welt beginnt sich nur für sie zu drehen. 

Es war einmal ein stattlicher Palast in den Schweizer Alpen. Er thronte über dem Dorf Gstaad, das bekannt war für seine edlen Geschäfte und urigen Chalets. Im Palast selbst wohnten Reisende aus aller Welt, die sich wie Prinzen und Prinzessinnen durch die Flure bewegten und in der opulenten Lobby Bar unter einem handgemalten Himmel saßen, der so blau war, als gäbe es nur Sonnenschein. Ein großer Steinkamin sorgte für Wärme und es war ausreichend Holz da, um die Gespräche nie enden zu lassen. Es gab exotische Cocktails und feinstes Gebäck und es gab einen golden geschmückten Weihnachtsbaum, der am Abend den ganzen Raum erstrahlte. Es war ein besonderer Ort, der die Menschen wohlig umarmte und träumen ließ.

#rooms

Einige der Gäste wohnten sogar in einem der Märchentürme und hatten eine ganz feudale Tower Junior Suite, die einen grenzenlosen Ausblick auf die Gipfel des Saanenlandes ermöglichte. Überall lag Schnee auf den Bergen und die Leute fuhren mit Skiern die Hänge hinab ins Tal. Das Zimmer hatte eine eigene Ankleide, die so groß war, als würde man hier Monate verbringen wollen. Die Betten hatten vier große Federkissen und zwei aus Fell, damit man tief und fest die Nacht durchschlief. Es gab zur Weihnachtszeit sogar Geschenke, eingepackt von den Engeln der Marketingabteilung, die Wünsche von den Augen lesen konnten. Während draußen der Schnee an die Fensterscheiben klopfte, genossen die stolzen Prinzen und Prinzessinnen ein Schaumbad in der Wellness-Badewanne. Die Zimmer waren so behaglich und elegant, dass sich das Hotel etwas einfallen lassen musste, um die Gäste dort herauszulocken. So kamen sie auf eine großartige Idee.

#food

Sie erfanden das beste Frühstück im Saanenland. Es gab echten Cappuccino aus Italien oder frisch gemachten Ingwer-Tee. Dazu Eierspeisen wie Rührei mit Steinpilzen oder karamellisiertes French Toast, das sogar noch besser schmeckte als das Original aus Nordamerika. Doch die Gäste blieben nicht an ihrem Tisch, sondern liefen zu einem Buffet mit feinsten Käsespezialitäten und dem berühmten Bündner Fleisch. Dazu gab es verschiedene Sorten Brot, Kuchen und Brioche mit kleinen Zuckerperlen. Auch am Abend hatte man sich etwas überlegt und ließ die Gäste selbst entscheiden, was sie denn dinieren möchten. Ob internationale Kochkunst im „Le Grill“, wo die Speisen direkt vor den Augen der Gäste zubereitet wurden oder italienische Gerichte in Gildo´s Restaurante. Ob Käsefondue und Schweizer Raclette in der Fromagerie oder Haute Cuisine im Le Grand Restaurant. Als Begleitung gab es die besten Weine aus der ganzen Welt und Perlwein direkt aus der Champagne. Nach all dem guten Essen trachteten die Gäste nach Bewegung und Entspannung, für die es viele Möglichkeiten gab.

#wellness

Es gab ein großes Schwimmbad und einen sprudelnden Pool im Außenbereich, von dem man direkt in die Bergwelt und auf die eindrucksvollen Türme des Palastes schauen konnte. Auch wenn es schneite, war das Wasser wohlig warm und die Gäste freuten sich über die regenerierende Wirkung. Es gab sogar ein orientalisches Dampfbad und eine skandinavische Sauna, die besonders an kalten Wintertagen, die Gäste ordentlich zum Schwitzen brachte. Für Frischverliebte hatte der Palast ein ganz besonderes Angebot. In einem privaten Spa wurden die Prinzen und Prinzessinnen wohltuend massiert und durften anschließend in einem Bad voller Rosen entspannen. Sie hatten sogar ihr eigenes Hamam und eine Sauna, in die kein anderer Gast hineindurfte.

#sightseeing

Den Gästen wurde es nie langweilig im Palast, denn es gab viele wunderbare Dinge zu erkunden. So fuhren sie mit der Pferdekutsche direkt ins Dorf, um in den edlen Geschäften einzukaufen oder einen heißen Wein an einem der Stände zu trinken. Die Damen begutachteten und verglichen ihre Garderobe, wer denn nun das schönste Kleidungsstück erworben hatte, während die Herren einen Ausflug mit dem neuen Pferd aus dem Rennstall von Ferrari unternahmen. Doch die Gäste wollten natürlich ihre Skikünste an den Hängen von Hornberg, Eggli oder dem Glacier 3000 Skigebiet unter Beweis stellen, für das es im Hotel einen eigenen Verleih gab. Der Palast wirkte im Winter wie die Welt in einer Schneekugel und die Menschen genossen unbeschwerte Tage.

#GstaadPalace

Sie fährt die letzte Kehre hinauf zum Palast in einer Pferdekutsche, genau wie sie es sich als Kind erträumt hatte. Die imposanten Spitztürme sind schon aus der Ferne gut zu sehen, die gelb verputzte Fassade wirkt aus der Nähe edler als in der Geschichte. Ein Butler hilft ihr galant aus der Kutsche, heißt sie willkommen und kümmert sich diskret um das Gepäck. Sie betritt die Lobby und blickt in freundliche und hilfsbereite Gesichter, die ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen werden. An der Rezeption übergibt man ihr den Schlüssel mit der Nummer 309 und sagt, dass man eine schöne Turm-Suite für sie reserviert hätte. Dabei muss sie unwillkürlich schlucken, so als würde sich ein Kreis nach all den Jahren schließen. Sie steckt den Schlüssel in die Tasche, betritt die imposante Lobby Bar und bewundert den kunstvoll bemalten Himmel. Und die Welt beginnt sich nur für sie zu drehen.

Dieser Artikel entstand auf Einladung des Gstaad Palace und der wunderbaren Organisation von Stefan Ludwig und Louise Lienhart. Die Geschichte ist frei erfunden, doch den Palast, den gibt es wirklich. Tief versteckt in den Schweizer Alpen, in einem Seitental des Saanenlandes.

Hier findet ihr meinen Artikel über den Gstaad Palace im Sommer.

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