Was ist ein „Instagrammable Place“? Ein Ort, der so außergewöhnlich ist, dass man seine Schönheit nicht nur einfangen, sondern auf Instagram verewigen möchte. Man will ihn einmal im Leben sehen, ihn spüren und für sich und andere festhalten. Der Reiz an diesen Orten liegt darin, dass sie selten sind und unterschiedlich aussehen können. Es kann eine extravagante Architektur sein, wie z. B. ein Infinity-Pool, der direkt in den Wolken endet oder eine Naturkulisse aus Bergwiesen und schneebedeckten Gipfeln, die einem schon beim Anblick den Atem raubt. Vielleicht ist es aber auch ein Gefühl von Wohlbehagen oder der Anblick eines perfekt orchestrierten 4-Gänge-Menüs. So ein „Instagrammable Place“ kann viele Gestalten annehmen und manchmal, ja manchmal kommen alle diese Facetten an einem einzigen Ort zusammen. Willkommen im Fanes Dolomiti Wellness Hotel in San Cassiano.
#rooms
Meine Natura Loft Suite als simples Zimmer zu bezeichnen, wäre untertrieben, denn auf 100 Quadratmetern findet man alpinen Luxus, der in ein rustikal-modernes Ambiente integriert wurde. Es gibt eine Wohnecke mit Kamin, einen begehbaren Kleiderschrank, ein Badezimmer aus Lasa-Marmor und eine finnische Sauna. Der eigentliche Hotspot dieses coolen Ensembles ist jedoch die freistehende Badewanne, die sofort ins Auge sticht, wenn man die Suite betritt. Überhaupt ist der Mix aus Marmor, Holz, Beton und Leder ein Fest für jeden Liebhaber moderner Alpen-Architektur, der Behaglichkeit und Style in Einklang bringen möchte. Bei aller Begeisterung hätte ich fast die riesige Sonnenterrasse mit Tal- und Bergblick vergessen. Doch in Anbetracht der vielen großartigen Aussichtspunkte im Hotel Fanes, fällt die Wahl für einen Lieblingsplatz zuweilen schwer.
#food
Die Kulinarik teilt sich im Hotel Fanes in eine Dreifaltigkeit auf, an die man sich sehr schnell gewöhnen kann. Nach dem großzügigen Frühstück mit Südtiroler Brot & Speck, Käse aus Alta Badia, Spiegeleiern mit Schinken und den Waffeln mit Ahornsirup, ist es vor allem der Nachmittags-Snack um 16 Uhr, der die Bademantelträger, Wanderer und Biker ans Buffet lockt. Es gibt herzhafte Canapés, die man in den eleganten Räumlichkeiten der Lobby oder auf der Sonnenwiese mit Bier und Wein genießen kann. Das Problem an dieser Jause ist die Raffinesse, mit der die Häppchen offeriert werden. Aufgeteilt wie kleine Tapas, laden sie zum grenzenlosen Durchprobieren ein und man muss sich in der Tat ein wenig zügeln, um noch genügend Appetit für ein 4-Gang-Menü am Abend zu belassen. Denn schließlich schreien Jakobsmuschel, Maisschaumsuppe und das Rinderfilet mit schwarzem Trüffel nach einem Abnehmer, der mit Begeisterung noch das Dessert-Buffet besucht. Tiramisu, Nougat-Eis mit Schokosauce, Pistazien-Creme, Pralinen? Bevor das alles umkommt?
#wellness
Es gibt einfach nichts Besseres nach einer Wanderung als ein Verwöhnprogramm. So schleudere ich die Wanderstiefel in die Ecke, schlendere durch den Wellness-Bereich mit Indoor-Pool und Relaxation-Area, um mich ganz nach oben zu befördern. Schließlich geht es hier um Instagram und seine Places und da hat sich das Hotel Fanes etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Ein 25 Meter langer beheizter Sky-Pool, ist das Tor zum Himmel, denn über dem obersten Stockwerk gibt es nur noch die Bergwelt der Dolomiten und den Kreuzkofel, der steil hinter dem Hotel nach oben ragt. Der Ausblick ist gigantisch, der Pool wie dafür gemacht, geknipst und anschließend auf Instagram verewigt zu werden. Einziger Konkurrent aus dem eigenen Hause, ist der benachbarte Whirlpool, der noch ein bisschen wärmer ist und einen sanften Massagestrahl auf Knopfdruck anzubieten hat. Gläschen Prosecco zum Wohlgenuss? Ja, warum denn eigentlich nicht?
#wandern
Die Wiesen explodieren Anfang Juni förmlich voller Blütenpracht und man wandert ständig durch ein Meer von Blumen. Alpenrosen, Enziane, Kräuter und Anemonen zieren die üppig grünen Berghänge und bieten Fotomotive für die Ewigkeit. So lasse ich mich mit der Seilbahn auf den 2.003 Meter hohen Piz Sorega transportieren, um von dort aufs Pralongià Hochplateau zu wandern. Hier liegt einem der berühmte Sella-Ronda-Skizirkus im sommerlichen Gewand zu Füßen und man schaut ungefiltert auf die Sella-Gruppe, die Marmolada, den Kreuzkofel und den Sassongher. Eine Dolomitenkulisse wie aus dem Bilderbuch, die mit dem Abstieg über den Wanderweg 22 zurück nach San Cassiano, seinen Abschluss findet.
Wer es noch ein wenig dramatischer angehen möchte, der sollte ins Nachbartal nach Golfosco fahren, um vom Col Pradat aus, die Wanderung zur 2.500 m hoch gelegenen Puetz Hütte zu unternehmen. Schon der anfängliche Blick auf die Sella-Gruppe begeistert, doch spätestens mit Überschreitung der Ciampëi Scharte wird es spektakulär und man schaut abwechselnd auf eine schneebedeckte Mondlandschaft und einen Canyon, der mich unwillkürlich an den Zion Nationalpark in Utah erinnert. Der Blick reicht bis zur Seiser Alm mit seinem markanten Felsklotz, dem Schlern. Einzig das Auffinden des Wanderwegs gleicht im Juni einer Schnitzeljagd, da überall noch die Überreste des starken Winters zu spüren sind.
#hotelfanes
Es gibt diese Orte, in die man sich sofort verliebt. Die einen nicht mehr loslassen, die süchtig machen und nach einem Wiedersehen verlangen. Das Hotel Fanes in San Cassiano ist so ein Ort, den man kaum beschreiben kann, weil man ihn sehen und erleben muss. Ein letztes Mal lasse ich meinen Blick über die Sonnenterasse am Sky-Pool gleiten und beobachte das Lichterspiel an Lagazuoi und Kreuzkofel. Habe ich am Ende meinen Lieblingsplatz gefunden? Definitiv vielleicht.
Dieser Artikel entstand auf Einladung des Fanes Dolomiti Wellness Hotel in San Cassiano. Vielen Dank an Miriam Wulf von Girasole PR, die diesen Aufenthalt erst möglich gemacht hat.
Noch mehr Südtirol gibt es in meinem Artikel über das Castel Fragsburg bei Meran.