Ich stapfe durch den kleinen Park und klopfe mir den Schnee von der Kapuze. Der Winter hat das kleine Bergdorf Celerina fest im Griff und pulvert Eiskristalle aus einem mattweißen Dezemberhimmel, die sich meterhoch auf die Umgebung legen. Noch ein paar Schritte, dann habe ich es geschafft. Eine letzte Atemwolke verflüchtigt sich vor den einladenden Panoramafenstern, hinter denen die Gäste auf eleganten Sofas sitzen, ihren Glühwein trinken und Kuchen dazu essen. Es ist die Jugendstilhalle des Cresta Palace, die das Außen vom Innen trennt, den Suchenden vom Eingeweihten. Denn wer einmal hinter diesen Scheiben sitzt und den Schneeflocken beim Tanzen, den Eichhörnchen beim Umhertollen und den Lichtern beim Entzünden und Leuchten zuschaut, der möchte diesen Ort nicht mehr verlassen.
„Sie werden bereits erwartet“, begrüßt mich Hoteldirektor Markus Tauss und führt mich durch sein Hotel, das wie ein Palast in einer Schneekugel, behütet und abgeschirmt vom Rest der Welt erscheint. Dabei liegen alle Attraktionen direkt vor der Haustür.
„Ein paar Schritte und Sie stehen an der Talstation des Skigebiets. Oder Sie fahren mit dem Bus nach St. Moritz und bummeln durch die Boutiquen und Cafés“, schlägt mir Markus Tauss vor, doch ich schüttele den Kopf. „Ein anderes Mal vielleicht.“
Wir spazieren durch die herrschaftlichen Korridore und ich lasse mich von der Jugendstilarchitektur verzaubern, die die Großartigkeit eines Grand Hotels mit modernem Interieur-Design fließend kombiniert, bis wir vor einer Zimmertür zum Stehen kommen.
„Das ist jetzt ihr Moment, genießen Sie ihn“, drückt er mir die Keycard in die Hand und lässt mich erwartungsvoll zurück. Ich schiebe die Holzkarte in den Schlitz und betrete mein Zuhause für die nächsten Tage.
#rooms
Wärmende Holzböden treffen auf vertäfelte Fensterbänke, die von silbernen Vorhängen flankiert werden, während edle Designermöbel eine zeitlose Eleganz versprühen. Überall gibt es Steh- und Tischleuchten, die gedämpftes Licht in Atmosphäre transformieren und den kalten Winter einfach ausknipsen als wäre es Magie. Markus Tauss hat nicht zu viel versprochen, denn die Eck-Suite Cresta ist, mit ihrer gigantischen Ankleide, den wunderschönen Bädern und dem feudalen Wohn- und Schlafbereich, ein 72 Quadratmeter großer Wohntraum, der in Punkto Stil und Wohlbefinden seinesgleichen sucht.
#food
Kulinarisch schlägt das Cresta Palace eine Brücke zwischen Europa und Asien. Und so beginne ich meine genussfreudige Reise mit einem Fine Dining im Grand Restaurant, wo ich mich für die Gebratene Entenbrust im Honig-Jus entscheide und mit einem Kokos-Milchreis abschließe. Immer begleitet von exzellenten Weinen aus der Region sowie einem aufmerksamen Service, der keine Wünsche offenlässt, was auch für den 2. Abend gilt, wo mich Mario Azzato in die Geheimnisse italienischer Köstlichkeiten einweiht. Es gibt Seezungenfilets, Burrata mit Parmaschinken, und eine Zabaione, die das Giacomo´s Ristorante wirklich einzigartig machen. Schlagen wir die Brücke zur Sharing-Tischkultur im Asia 75, wo bereits die gemischten Vorspeisen zum Teilen einladen. Danach entscheide ich mich für das Poulet süß-sauer und beende den Abend mit den gebratenen Bananen in Nutella, die gleichzeitig den Höhepunkt markieren.
#wellness
Meine Knochen sind leicht durchgefroren als ich von der Wanderung zum Stazersee zurückkehre, so dass ich keine Minute verliere und mein Aufwärmprogramm mit einem Saunaaufguss einleite. Ich spüre wie das Leben zurückkehrt und die kalte Hand des Winters an mir abfällt. Weiter geht es mit einer ausgiebigen Schwimmeinheit im römischen Bad und ein wenig Regenration im Whirlpool, bevor ich es mir auf einer der Relax-Liegen bequem mache und die Winterlandschaft auf mich wirken lasse. Heute bringt mich nichts mehr vor die Tür, heute ist dieser Ort hier mein zuhause.
#skiing
Eines der besten Skigebiete der Schweiz liegt unmittelbar vor dem Cresta Palace, denn mit der Gondelbahn Marguns ist man in zehn Minuten mittendrin im Powderparadies, wo 87 Pisten in Weltcup Qualität auf meine ersten Schwünge warten. Der Schnee fühlt sich griffig unter den Brettern an und ich starte den Skitag am Las Trais Fluors und Glüna, bevor ich mich zum Plateau Nair herübertreiben lasse. Danach teste ich die kilometerlange Abfahrt hinab nach St. Moritz Bad, die vorbei an tiefverschneiten Tannen führt, um mich anschließend mit dem Skibus bis zur Corvatsch Talstation fahren zu lassen. Allein die Fahrt hinauf zum Bergplateau auf 3.303 Metern ist jeden Umweg wert, zumal die schroffe Gipfelpracht aus Piz Roseg, Bellavista und Piz Bernina nur von oben zu bewundern ist. Mindestens so beeindruckend wie das Panorama, ist die Vorfreude auf die kilometerlange Piste, die man, bis auf eine kleine Unterbrechung, nahtlos bis nach unten fahren kann. Fehlt noch ein letzter Höhepunkt an diesem Tag, den ich mit der romantischen Talabfahrt von Marguns bis nach Celerina finde, die mich glücklich und begeistert bis zum Skiraum des Cresta Palace führt.
#crestapalace
Eine dicke Schneeflocke trifft auf das Glas des Panoramafensters und saugt sich förmlich daran fest, ganz als wolle sie der Natur widerstehen und nicht schmelzen wollen. So geht es mir zum Abschied im Cresta Palace. Noch ein Glas vom Wein, ein letzter Song vom ausgezeichneten Piano-Man und ein paar Zeilen für mein neues Buch. Auch wenn ich Morgen vielleicht woanders bin, wird ein Teil von mir noch immer hier sein und den Schneeflocken beim Tanzen zuschauen.
Dieser Artikel entstand auf Einladung des Cresta Palace in Celerina. Mein Dank gebührt Direktor Markus Tauss für die einzigartige Gastfreundschaft. Auf ein Wiedersehen.