Cyprianerhof, Südtirol

By In Europe

„Es sind nicht die Spa-Landschaften, die dir Kraft geben und dich zur Ruhe kommen lassen. Es ist nicht der dampfende Außenpool und auch nicht die Panoramasauna. Es ist die Bewegung am Berg, die dich mental abschalten lässt und ins innere Gleichgewicht zurückbringt. Wellness ist dann nur noch eine Zugabe, die dir die nötige Entspannung verschafft“. Treffender hätte es Inhaber Martin Damian nicht beschreiben können, denn sein Cyprianerhof ist der Inbegriff des aktiven Abschaltens. „Viele unserer Gäste kommen gestresst an und brauchen ihre Zeit, um sich auf die Natur einzulassen“ erklärt er mir beim abendlichen Kamingespräch, als hätte er meine gestrige Ankunft mitverfolgt. Kaum war der Wagen in der Tiefgarage geparkt, stand ich auch schon auf der Sonnenterrasse, um die schroffen Felstürme des Rosengartens abzulichten. Die nette Dame an der Rezeption hatte nicht den Hauch einer Chance, mich gebührend einzuchecken und mit dem Begrüßungs-Prosecco auszustatten. Der Sonnenuntergang am Cyprianerhof ist heuer ein wahres Feuerwerk der Natur, das mich Zeit, Raum und anscheinend auch die guten Manieren vergessen lässt. 

Magisch zieht es mich nach draußen, so als wolle mich die Bergwelt schon heute vom Stress befreien. Doch vielleicht ist es auch nur ein flüchtiger Moment der Vernunftlosigkeit. Ein Anflug von Spontanität, der mich an meine Jugend erinnert, wo mich derlei Naturspektakel energetisch aufgeladen haben. Ganz langsam zieht sich die Sonne von den Zacken und Türmen der Dolomitengipfel zurück und lässt mich zurück in meine Welt kehren, so als wolle sie sagen: „Du bist noch nicht so weit. Du gehst jetzt erst einmal einchecken und genießt diese unglaubliche Wellnesslandschaft und lässt dich anschließend mit dem Feinschmeckermenü verwöhnen. Wir sehen uns Morgen wieder. Versprochen“. Gesagt, getan. Hier bin ich.

#rooms

Meine Heimat für die nächsten 2 Nächte ist das Edelweißzimmer, welches sich im Dachgeschoss befindet und nicht nur wegen all der Schrägen urgemütlich ist, sondern auch einen Panoramablick auf die Gipfelwelt des Rosengartens offeriert. Die 40 Quadratmeter Fläche bieten viel Holz und strahlen eine ungeheure Wärme aus, wobei das Schlafzimmer wunderbar um eine kuschelige Sitzecke erweitert wurde, während Bad und WC voneinander getrennt sind. Hier kann man sich wohlfühlen und die ein oder andere Zeile zum Besten geben.

#wellness

Mein persönliches Highlight ist eindeutig der wunderbare Außenpool, in dem man bei 30 Grad Celsius einen unverbauten Blick in die Südtiroler Bergwelt genießen kann. Wer dazu gerne noch ein paar „Bubbles“ aus der Gegenstromanlage benötigt, kann den Wasserstrudel bedienen und sich ordentlich durchströmen lassen. Dazu gibt es eine brandneue finnische Panoramasauna, ein Dampfbad sowie eine Lehm-, Zirm- und Schupfensauna. Wer also am Vormittag noch nicht genug geschwitzt hat, kann das am frühen Abend ausgiebig nachholen und anschließend in einem der vielen Ruheräume ein kleines „Entspannungs-Nickerchen“ einlegen. 

#food

Die kulinarische Antwort auf den täglichen Kalorienverbrauch am Berg, heißt im Cyprianerhof ganz vielversprechend ¾-Verwöhnpension und ist so etwas wie ein „Best-of“ der Gourmet-Küche Südtirols. Das Bergsteigerfrühstück bietet mir heute ein frisch gemachtes Omelette mit Schinken, Zwiebeln und Pilzen. Dazu gibt es frischen Bergkäse und Südtiroler Speck und natürlich Tomate mit Mozzarella, denn wir sind ja schließlich in Italien. Frisch gepresste Säfte, prickelnder Prosecco und ein sensationeller Cappuccino sorgen für die passende Getränkebegleitung und geben mir genug Kraft für das anstehende Programm. Vor allem wenn man jetzt schon weiß, dass man von hausgemachtem Apfelstrudel und sensationellen Cupcakes zur Nachmittagsjause zurückerwartet wird. Für das abendliche 5-Gänge-Menü ist dann Monika Damian, die Tochter des Hauses verantwortlich und sie bringt so wunderbare Speisen wie das rosa gebratene Kalbsrücken-Medaillon, das Trientner Lachforellenfilet oder die ofenfrische Kartoffelroulade auf den Tisch. Wer nach vier sensationellen Gängen bereits der Meinung ist, dass verspeiste und verbrauchte Kalorien im Einklang stehen, der hat die Rechnung ohne das Dessertbuffet gemacht. Ich sage nur: Frische Crêpes mit hausgemachter Marillen-Konfitüre. Als Dekoration zieren noch Tiramisu- und Crumble-Creme meinen gut gefüllten Teller, denn schließlich steht Morgen ein harter Skitag auf dem Programm.  

#skifahren

Meine Frage nach dem nächstgelegen Skigebiet, beantwortet mit Martin Damian eindeutig mit Carezza, welches zwischen Rosengarten und Latemar gelegen ist und rund 40 Pistenkilometer jeder Schwierigkeitsstufe bereithält. Und das Tolle: Der Ski-Shuttle vom Cyprianerhof chauffiert mich direkt vor die Bahnstation der Frommer Alm, wo ich erst einmal die episch lange Abfahrt nach Welschnofen einschlage. Etwas eisig ist es schon auf den Pisten, doch dafür strahlt die Sonne jede Wolke weg und serviert Bergpanoramen wie aus dem Winterkatalog. Das Skigebiet selbst ist bei mir eine klare Liebe auf den zweiten Blick, denn erst mit zunehmender Fahrtzeit entdeckt man die Seitentäler rund um den Latemar und lässt es sich auf der Paolinahütte auf 2.125 Metern gut gehen. An den Liftanlagen ist erfreulich wenig los, so dass man bereits am frühen Nachmittag die, von Martin Damian verordnete, Anspannung spürt und den ereignisreichen Skitag mit der Kaloriengranate „Bombardino“ (heißer Eierlikör mit Sahne) ausklingen lässt. 

Geht es eigentlich besser? Na klar. Und zwar im Skigebiet der Seiser Alm, welche nur 30 Autominuten vom Hotel entfernt ist und den vielleicht schönsten Panoramakessel der Alpen bietet. Das sind 175 bestens präparierte Pistenkilometer, die von der Live-Musik auf der Saltner Schwaige in einen melodischen Mantel aus „Joanna“, „Ein Bett im Kornfeld“ und „Mendocino“ gebettet werden. Es darf jederzeit getanzt, geschunkelt und mitgesungen werden. Geht es noch besser?

#cyprianerhof

Ja, es geht noch besser. Denn wie versprochen, gibt es nach jeder Anspannung auch die Entspannung und so sitze ich im wohlig warmen Außenpool und versinke allmählich in den letzten Sonnenstrahlen eines perfekten Skitages. Weckt mich, wenn das Dessertbuffet eröffnet.

Dieser Artikel entstand auf Einladung des Cyprianerhof in Südtirol. Mein Dank gilt im Besonderen dem Besitzer Martin Damian sowie der perfekten Organisation von Katja Driess von Girasole.

Noch mehr Skifahren gibt es in meinem Artikel über das Limelight Hotel in Aspen, Colorado.

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