“Glaube mir, es ist das Paradies“. Mit diesem Versprechen lädt mich Wade Bowen in sein Thala Beach Nature Reserve ein, das mich in den tropischen Norden von Queensland entführt und weit entfernt von jeglicher Zivilisation zu liegen scheint. Dabei ist die Hotelanlage mit ihren gut 70 Holzbungalows wahrlich kein klassisches Luxusdomizil, sondern hat sich ganz dem nachhaltigen Ökotourismus verschrieben.
Etwa 10 Kilometer vor Port Douglas verlässt man den Captain Cook Highway und fährt zunächst durch einen beeindruckenden Palmenhain, von dem immer wieder versteckte Wanderwege in die umgebende Natur abzweigen. Hier trifft man auf Wallabys, Riesenwarane und unzählige Vogelarten, die man ab sofort getrost als „friendly neighbours“ bezeichnen darf. Zwei Kehren später, wechseln die Palmen der Kokosnussplantage in dichten Eukalyptuswald und führen mich schließlich direkt bis vor die offen gestaltete Hotellobby, wo alles gesellschaftliche Leben für die nächsten Tage stattfinden wird. Hier befinden sich Restaurant und Bar, hier starten die geführten Wanderungen in den Regenwald und hier ist auch der einzige Ort mit Wifi-Zugang. Nicht, dass man das Netz in irgendeiner Art und Weise vermissen würde im Paradies, denn mit dem Einchecken beginnt eine Zeit, weitab vom Alltäglichen.
#rooms
Die Zimmer sind kleine Bungalows, die auf Stelzen stehen und mit großzügigem Abstand über die ganze Anlage verteilt wurden. Sie verfügen über ein großes Schlaf- bzw. Wohnzimmer, eine kleine Ankleide und ein wirklich schönes Bad, was mitten im Dschungel eine Seltenheit ist. Zwei koloniale Sessel blicken direkt auf die Veranda, von der man unvermittelt in die grüne Natur und auf das blendende Weiß der Sandstrände schaut. Wenn man das Paradies aus dem Kopf malen müsste, dann wäre dies kein schlechter Ort, um zum Pinsel zu greifen. Als Untermalung steht bereits eine Flasche Pinot bereit und wartet förmlich auf den anstehenden Sundowner.
#pool
Ein Kaskadengeflecht aus Wasserfällen und angelegten Felsenpools dient als Wellnessoase und Hot Spot der Abkühlung. Mein Geheimtipp ist ganz klar das oberste Becken, welches sogar eine kleine Gegenstromanlage besitzt und Jacuzzi-Feeling bei 31 Grad Celsius ermöglicht. Die Poollandschaft ist herrlich weitläufig, so dass man sich als Gast nicht in die Quere kommt, sondern stets das Gefühl hat, allein ein Stück von der perfekten Welt genießen zu dürfen. Das es vielleicht noch besser geht, zeigt mir ein Holzschild mit dem markanten Richtungshinweis „The Beach“. Also worauf warte ich eigentlich noch?
#beach
Vorbei am Lookout und der Water Fountain schlängelt sich der Dschungelpfad den bewaldeten Abhang hinunter. Ich laufe mehr, als das ich gehe und so übersehe ich fast die zwei Riesenwarane, die sich mir demonstrativ in den Weg legen. Der Schrecken fährt durch all meine Glieder und ich erstarre für endlose 5 Minuten zur Salzsäule, nur um festzustellen, dass die zwei da unten am längeren Hebel sitzen. Hilft nichts, der Drang nach Strand und Meer ist einfach größer als die Furcht vor einem Frontalangriff aus dem Terrarium, so dass ich mich in einem weiten Bogen vorbeischlängele an den beiden Kameraden. Danach kann ich den Moment nur mit einer Spielfilmszene aus dem Leo DiCaprio Streifen „The Beach“ beschreiben, denn ähnlich eindrucksvoll kommt, wie aus dem Nichts, ein kilometerlanger Sandstreifen mit perfekt gebogenen Palmen zum Vorschein. Und das Beste: Dieser Traumstrand gehört mir ganz allein und ich kann hier in den nächsten Stunden tun und lassen was ich möchte. Außer Schwimmen, Plantschen und Baden, denn leider ist ab November „Quallen-Saison“ am Reef und die kleinen Biester können einem ordentlich zusetzen. Von daher gilt: Nur gucken nicht anfassen.
#food
Schon morgens überrascht das Osprey´s Restaurant mit dem besten Bircher Müsli südlich der Schweizer Alpen, doch am Abend legt das Team um Küchenchef Richard Howard nochmals eine Schippe drauf. Gekocht wird alles, was die Region zu bieten hat und davon gibt es reichlich und durchaus mit Anspruch zur Haute Cuisine. Ich entscheide mich für ein Filetsteak, welches mit Zwiebelmus, grünem Spargel sowie, in Knoblauch und Honig gerösteten, Kartoffelpüree daherkommt. Einfach sensationell.
#adventure
Rund um Port Douglas drängen sich unzählige Aktivitäten förmlich auf, so dass ich mich auf das Abenteuer zum Cape Tribulation im Daintree Nationalpark einlasse. Zumindest war es das bei meiner letzten Reise vor über 20 Jahren noch. Mittlerweile ist die Straße 1A geteert und man erreicht den wunderschönen Sandstrand am Ende der Zivilisation in knapp 2 Stunden. Die Autofähre über den Daintree River existiert allerdings immer noch, inklusive der Warnhinweise vor den gefürchteten Salzwasser-Krokodilen, die nicht nur den Fluss, sondern gerne auch das Meer in dieser Gegend unsicher machen. Mit dem ungeübten Touristenauge ist den Burschen kaum beizukommen, so dass ich auf eine organisierte Tour zurückgreifen muss, um zumindest 3 ordentliche Exemplare vor die Linse zu bekommen. Selbst ohne Krokodil wäre die Fahrt über den Daintree River ein absolutes Muss, denn schließlich tuckert man durch eines der ältesten Regenwaldgebiete der Erde.
Mindestens ebenso spektakulär ist dann die Autofahrt auf den letzten rund 50 Kilometern zum Cape, wo man immer wieder durch dichten Urwald fährt und an traumhaften Stränden vorbeikommt, die geradezu zum Baden verführen. Doch auch hier gilt „Stinger & Bite Alarm“ vor Quallen und Krokos, an den ich mich nur widerwillig halten kann. Ein wenig Ablenkung verschaffen da die wunderbar angelegten Nature-Trails durch den üppig sprießenden Regenwald, mit seinen gigantischen Farnen, Palmen und Bäumen, die uns den Sauerstoff zum Leben sichern.
#ThalaBeachNatureReserve
Der hohe Norden von Queensland zählt zu den Höhepunkten Australiens, hat er nicht nur das Great Barrier Reef direkt vor der Haustür, sondern auch tropische Regenwaldgebiete und wunderbare kleine Hafenstädtchen wie Port Douglas im Angebot.
Und nicht weit davon entfernt, liegt mit dem Thala Beach Nature Reserve eine der nachhaltigsten Hotelanlagen des ganzen Kontinents. Ein letztes Frühstück, ein finaler Blick auf die kreisenden Kakadus und „The Last Goodbye“ zum wunderbaren Thala Beach Team. Ich werde wiederkommen, versprochen.
Den passenden Stopover zur Australien Reise findet ihr in meinem Bericht über Macau.
Dieser Artikel entstand auf Einladung des Thala Beach Nature Reserve und der wunderbaren Organisation von Wade Bowen.