Waldhaus Sils, Schweiz

By In Europe

Das Waldhaus Sils empfängt mich wie ein stiller Klassiker: ein Grandhotel auf einem Felsen, eingebettet zwischen Silser- und Silvaplanersee, dort wo der Winter das Engadin in eine glitzernde Weite verwandelt. Schon bei der Ankunft spüre ich diese besondere Mischung aus Klarheit und Ruhe, die einem fast unmerklich den Alltag von den Schultern nimmt. Sils Maria wirkt dabei wie ein kleines Kunstwerk aus Licht, Schnee und jahrhundertealten Wegen, während nur wenige Minuten entfernt die berühmten Pisten von St. Moritz locken. Doch es ist das Waldhaus selbst – seit fünf Generationen mit Wärme und touristischem Geschick von der Familie Dietrich geführt –, das den Ton setzt: einladend, menschlich und wunderbar zeitlos. Und irgendwann merkt man: Genau diese Atmosphäre ist es, die einen sofort ankommen lässt, lange bevor man ausgepackt hat.

#rooms

Die Zimmer und Suiten im Waldhaus Sils sind Rückzugsorte im besten Sinne – still, großzügig und wohltuend unaufgeregt. In meiner Regular Suite beginnt Entspannung schon beim Eintreten: ein komfortabler Schlafraum, eine gemütliche Wohnzimmerecke mit Südbalkon, dazu das Bad mit Wanne, Dusche und einem Panoramafenster mit Blick auf den Silvaplanersee. Der hochwertige Parkettboden, die sanfte Fußbodenheizung und das zurückhaltende Design schaffen eine Ruhe, die sich fast unmerklich ausbreitet. Es sind diese Details, die die Zimmer im Waldhaus so besonders machen: nichts Überladenes, kein lauter Luxus – sondern Raum, Wärme und jede Menge Ausblick.

#food

Kulinarik im Waldhaus Sils hat etwas von einer liebevollen Umarmung: ehrlich und tief verankert in der Landschaft, die dieses Haus umgibt. Jeder Tag beginnt am großen Frühstücksbuffet, das mehr an eine Einladung zum Genießen als an eine Mahlzeit erinnert – frisches Brot, ein Duft von Kaffee, Engadiner Spezialitäten und diese Panoramafenster, die den Morgen gleich noch schöner machen.

Am Abend öffnen sich dann verschiedene Welten: Im GIGERs überrascht die Küchencrew mit saisonalen Kreationen, die mal leicht und modern, mal herzhaft und traditionell daherkommen. Fondue- und Racletteliebhaber bekommen glänzende Augen – und das mit gutem Grund, denn hier schmeckt man, wie viel Hingabe und regionale Verbundenheit in jedem Gericht stecken.

Wer es klassisch mag, findet in der Arvenstube genau den richtigen Ort. Holz, Nostalgie – und eine Küche, die seit Jahrzehnten auf ein Netzwerk einheimischer Produzenten baut. Aus frischen Bergkräutern, lokalem Fleisch, regionalem Käse und feinen Fischen entsteht hier jene Art von Gerichten, die man still genießt, weil Worte sie nur kleiner machen würden.

Und dann ist da noch der Speisesaal – ein Raum, der sich anfühlt, als wäre er aus einer anderen Zeit herübergeweht. Panoramafenster, festlich gedeckte Tische, die im Kerzenlicht schimmern; ein Hauch Grandezza, der nie übertrieben wirkt. Hier werden am Abend die drei Menüs serviert – klassisch, Chef´s Choices oder vegetarisch –, frei kombinierbar, fein abgestimmt, und stets getragen von der Philosophie, frische Produkte aus der Region in den Mittelpunkt zu stellen. Meine Favoriten: Vitello Tonnato, die gebratene Brust vom Schweizer Poulet und das Wiener Schnitzel natürlich.

#wellness

Nach einem langen Skitag, an dem die Beine noch vom letzten Schwung nachklingen, fühlt sich der Weg in den Waldhaus-Spa wie ein Übergang in eine andere Welt an. Miller & Maranta haben hier etwas geschaffen, das sich weniger wie Architektur, sondern wie die natürliche Verlängerung der Gebirgskulisse anfühlt: Lichteinfälle, die an einen moosigen Lärchenwaldboden erinnern, dazu stilvoll gestaltete Entspannungsoasen wie die Finnische Sauna, die sanftere Bio Sauna oder das Arvenbad, dessen Wärme die Muskeln löst und den Körper wunderbar entspannen lässt. Die Grenzen zwischen drinnen und draußen verschwimmen immer wieder und aus Erholung wird im Laufe des Spa-Besuchs so etwas wie pures Glück. 

#skiing

Skifahren im Engadin fühlt sich an, als würde man mitten in ein lebendig gewordenes Postkartenmotiv hineingleiten – und das Waldhaus Sils ist der perfekte Ausgangspunkt dafür. Nur wenige Minuten mit dem Skibus entfernt, bringt mich die Corviglia-Bahn hinauf in eines der legendärsten Skigebiete der Schweiz, wo 87 Pisten in Weltcup-Qualität nur darauf warten, die ersten Spuren in das makellose Weiß zu fahren. Der Schnee ist herrlich griffig, und so starte ich am Gift Hütli, lasse mich vom Rhythmus der Schwünge tragen und genieße diesen Blick, der irgendwo zwischen Weite und Wunder hin- und herpendelt. Später wechsle ich hinüber Richtung Plateau Nair, bevor ich die lange Abfahrt nach St. Moritz Bad unter die Ski nehme – ein kleiner Traum aus verschneiten Tannen, breiten Hängen und dem Gefühl, einfach laufen zu lassen. 

#WaldhausSils

Am Ende dieser winterlichen Tage trägt man eine stille Wärme in sich, die sich irgendwo zwischen den verschneiten Seen, den weiten Hängen und den behutsamen Momenten im Waldhaus Sils gesammelt hat. Alles fügt sich hier so selbstverständlich ineinander – die Natur, die Menschen, die liebevollen Details –, dass man fast vergisst, wie selten solche Orte in der heutigen Zeit geworden sind. Und wenn man sich schließlich auf den Rückweg macht, bleibt ein leiser Nachhall zurück, der wie ein Versprechen klingt: das Versprechen, wiederzukehren.

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